Häufige Fragen
Ich weiß nicht, ob ich mich von meinem Mann / Freund trennen soll.
Sie müssen nicht getrennt sein, um ins Frauenhaus zu kommen. Im Frauenhaus können Sie in Ruhe über Ihre Situation nachdenken. Wenn Sie möchten, helfen Ihnen unsere Mitarbeiterinnen dabei. Sie bleiben nur so lange im Frauenhaus, wie Sie möchten. Sie können auch wieder zurück nach Hause gehen.
Ich bin zu müde und werde es nie schaffen.
Menschen, die dauernd Gewalt ausgesetzt sind, verlieren ihre Kraft. Sie fühlen sich müde, traurig und hoffnungslos. Viele Frauen* werden außerdem von ihren Männern und ihrer Familie klein gemacht. Deshalb trauen sie sich nichts zu. Im Frauenhaus können Sie Ihre Kraft und Ihr Selbstvertrauen zurück gewinnen. Sie können Ihre Probleme Schritt für Schritt angehen und Ihr Leben wieder selbst in die Hand nehmen. Wenn Sie möchten, helfen wir Ihnen dabei.
Was werden die Nachbarn denken? Meine Freunde? Meine Familie?
Viele Frauen* schämen sich, wenn sie und ihre Kinder schlecht behandelt oder geschlagen werden. Sie denken, dass sie selbst daran schuld sind. In Wirklichkeit ist aber der Täter dafür verantwortlich. Lassen Sie sich nicht einreden, dass sie selbst schuld sind.
Ich habe kein Geld. Wie soll ich mir ein neues Leben aufbauen?
Wenn Sie kein Geld haben, vermitteln die Mitarbeiterinnen des Frauenhauses Sie an das Jobcenter / Sozialamt. Dort bekommen Sie Unterstützung. Wir helfen Ihnen auch bei der Suche nach einer Wohnung.
Ich spreche kein Deutsch.
Einige Mitarbeiterinnen im Frauenhaus BORA sprechen mehrere Sprachen. Wenn das nicht reicht, setzen wir Dolmetscherinnen ein, um mit Ihnen sprechen zu können.
Außerdem vermitteln wir Sie an Integrationskurse. Dort können Sie Deutsch lernen und etwas über die deutsche Kultur erfahren.
Ist das Frauenhaus nur für geschlagene Ehefrauen?
Nein. Die meisten Frauen* fliehen vor ihrem Ehemann oder Partner. Aber ins Frauenhaus kommen auch Frauen*, die zum Beispiel vor ihrer Mutter, der Freundin oder ihrem Zuhälter flüchten. Manchmal ist der Täter auch ein Fremder oder ein Stalker.
Gewalt bedeutet nicht nur, dass man geschlagen wird. Viele Frauen im Frauenhaus wurden beschimpft, bedroht und eingesperrt.
Es ist auch Gewalt, wenn jemand zu Ihnen sagt:
- „Du darfst deine Freundinnen nicht mehr treffen.“
- „Du darfst kein eigenes Geld haben.“
- „Du darfst keine anderen Männer ansehen.“
- „Ich werde dir die Kinder wegnehmen.“
- „Ich werde dich ausweisen lassen.“
- „Ich werde dich umbringen.“
Kann ich mich scheiden lassen? Kann ich meine Kinder behalten? Muss ich Deutschland verlassen?
Einmal in der Woche gibt es in der Beratungsstelle von BORA eine Rechtsberatung. Dort können Sie hingehen. Wenn Sie sich scheiden lassen möchten, bekommen Sie dort Informationen.
Wenn Sie möchten, empfehlen wir Ihnen gute Anwältinnen.
Bei manchen Frauen* ist der Aufenthalt in Deutschland an die Staatsbürgerschaft Ihres Ehemannes gebunden. Bei hier auftauchenden Fragen und Probleme erhalten Sie Rat von Spezialistinnen und Spezialisten, die sich mit Asyl– und Ausländerrecht auskennen.
Gewalt ist eine Straftat. Wenn Sie zum Beispiel von Ihrem Mann geschlagen werden, können Sie ihn wegen häuslicher Gewalt anzeigen. Das gilt auch für jede andere Person, die mit Ihnen zusammen lebt, zum Beispiel Ihre Mutter oder Ihren Vater. Auch Drohungen, Demütigungen oder sexuelle Gewalt sind strafbar. Wenn Sie sich für eine Anzeige entscheiden, unterstützen wir Sie dabei.
Informationen zum Strafverfahren bei häuslicher Gewalt bietet die Broschüre „Jetzt erst Recht“. Das PDF können Sie hier herunter laden.
Ist das Frauenhaus schlecht für mein Kind?
Viele Mütter machen sich Sorgen, dass ihr Kind sich im Frauenhaus fremd fühlt, Heimweh hat und unglücklich ist. Die meisten Kinder gewöhnen sich aber schnell an das Leben im Frauenhaus und finden Freunde unter den anderen Kindern. Sie können zusammen auf dem großen Spielplatz oder in unserem Kinderbereich spielen. Unsere Erzieherinnen machen Angebote für die Kinder.
Gewalt in der Familie hinterlässt Spuren bei Ihrem Kind. Kinder leiden darunter, auch wenn sie nicht selbst geschlagen werden. Sie brauchen deshalb professionelle Hilfe. Im Frauenhaus BORA arbeiten ausgebildete Erzieherinnen. Jedes Kind bekommt eine Erzieherin, die sich besonders um das Kind kümmert.
Ich weiß nicht, ob ich in ein Frauenhaus möchte.
Wenn Sie ins Frauenhaus gehen, ist das nicht „das Ende“, der „soziale Abgrund“ oder die „Kapitulation“. Es ist ein Wendepunkt und der Anfang von einem neuen Leben.
Wenn Sie unsicher sind, ob das Frauenhaus das Richtige für Sie ist, können Sie in unserer Frauenberatungsstelle anrufen. Die Gespräche dort sind anonym und unverbindlich. Die Beraterinnen können Ihnen auch helfen, wenn Sie nicht ins Frauenhaus möchten. Sie können auch zu Hause Ihre Lebenssituation überdenken. Die Beraterinnen helfen Ihnen dabei, sich selbst und Ihre Kinder zu schützen.
Wie sieht es in einem Frauenhaus aus?
Weil die Adresse unseres Frauenhauses geheim ist, können Sie es leider nicht besichtigen, bevor Sie einziehen.
Hier können Sie sich Bilder vom Frauenhaus ansehen.